Ritual der goldenen Spirale
(von 'Zardoz' Christian Schönwetter)

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Hinweise zur Ausführung

Ausgangsposition: auf dem Rücken liegend; Unterlage fest aber nicht zu hart; entspannt, tief aber ruhig atmend.
Auch alleine auszuführen, besser aber mit selbst aufgenommenen Cassettenband oder einem sensitiv veranlagten „Vorleser". Der den einzelnen Worten  Gewicht & Bedeutung verleiht...

 

*1*
Langsam werden deine Glieder schwerer und schwerer und du fühlst wie du langsam zu sinken beginnst.

Der Boden unter dir gibt nach und ist auf einmal ganz fort - du schwebst. Ohne Anstrengung, leicht wie eine Feder in der Luft.

Du streckst die Arme zur Seite als seien sie Flügel und dein zustand verändert sich - du fühlst nun wieder die Schwerkraft und beginnst zu fallen...
 

*2*
Immer schneller fällst du nun hinab und dein Körper beginnt eine Drehung um die senkrechte Körperachse. Du fühlst die Rotation, erst langsam, dann schneller werdend. Du fühlst den Wind an deinem Körper ziehen, aber drehst dich immer schneller und fällst.

Im Fallen blickst du nach unten und erkennst, dass sich unter dir, noch in weiter Ferne, eine Ebene erstreckt, wie eine weiche Decke, die bis zum Horizont reicht.

Du schießt hinab, dich um dich selbst drehend wie ein kreisel. Und du fühlst wie die Drehung immer energiereicher wird, bis sich um dich herum eine goldene Spirale von licht zieht.
 

*3*
Noch immer bei vollem Bewußtsein rast du weiter auf den Grund zu; mit einem Mal aber verlangsamt sich dein Fall und kurz vor dem Boden scheinst du still zu stehen und zu schweben.

Die Drehung aber und die Energiekreise um dich, bleiben bestehen und du fühlst wie sie sich verdichten zu einem kristallenen Kern in deiner Körpermitte. Der Kristall glüht kurz auf und versinkt in deiner Bauchhöhle, worauf dich eine glühende Energie erfüllt.

Die Drehung wird nun langsamer, hört schließlich ganz auf und du  gleitest sanft zu Boden, bis du wieder auf festem Grund zu liegen kommst.
 

*4*
Du öffnest die Augen und findest dich auf deinem Liegeplatz wieder, energiereich und erfrischt.

Tief in dir spürst du eine substantielle Kraft, die pulsierende Wärme des Kristalls, der nun in dir ist. Du atmest tief ein und aus, sprichst ein Dankeswort und erhebst dich in den materiellen Tag...





Anmerkungen:

Diese Übung ist am besten am Morgen auszuführen, um die Energie mit in das leere und zehrende Licht der Tages zu nehmen. Besonders geeignet auch vor Prüfungssituationen und körperlicher Anstrengung.

Sie ist von jedem auszuführen, da undogmatisch und nicht an bestimmte Systeme gebunden. Vorkenntnis ist nicht notwendig, allerdings sollte eine gewisse Grundoffenheit des systems bestehen.

Es handelt sich hierbei um einen Beitrag, den ich während eines meditativen Rituals empfangen habe, dessen Inhalte also durchaus intuitiv sind; die literarische Ausarbeitung folgte später anhand von Aufzeichnungen. Diese Methode ist allein schon deshalb interessant, weil sie ein Licht auf die Entstehung von Kreativität und Schöpfung wirft & Verbindungspunkte zwischen Kunst, Meditation & Magie aufzeigt.

Weitere Versuche der Ver-Tiefung von Poesie werden in nächster zeit folgen. So arbeite ich mit ‘kujo’ A. Wenzel und Bard Miraclyst im Rahmen des Magazins Aeonikon an einer größeren Konzeption, die möglicherweise im nächsten Frühjahr als Sonderheft oder Buchpublikation erscheinen wird.

'Zardoz' Ch.S., 2001
 

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